Im Sommer 2016 habe ich Resogun (VITA) durchgespielt, und zwar im voreingestellten Schwierigkeitsgrad “experienced.” Im “veteran” Schwierigkeitsgrad bin ich aber auch schon beim letzten Endgegner.
Wow, das Spiel ist einfach grandios! Vor allem die Soundeffekte sind absolut perfekt. Kopfhörer sind eine Pflicht. Seit SWIV auf dem Amiga habe ich nicht mehr so gute und befriedigende Explosionen gehört. Nicht nur der Sound, auch die Grafik ist ein wahres Feuerwerk das wirklich alles aus der Vita herausholt.
Das Spielprinzip erinnert sehr an Defender. Die Hauptunterschiede bestehen darin, dass man auch rückwärts schiessen kann, und dass man immer nur einen, ganz selten auch mal zwei, Menschen gleichzeitig retten muss. Ein neuer Mensch wird nämlich immer erst dann freigelassen, wenn man eine grüne “Keeper” Monsterformation komplett besiegt. Diesen Menschen gilt es dann aufzusammeln und bei einem Raumschiff am oberen Bildschirmrand abzuliefern. Die Monsterformationen sind im Kontrast zu Defender auch nicht zufällig, sondern von Hand gescriptet. Dadurch entsteht ein grösserer Reiz als bei Defender, weil die Gegnerformationen interessanter sind, und weil man sie auswendig lernen kann.
Im Laufe des Spieles wird der eigene Schuss immer stärker durch aufsammeln von Waffenpowerups. Die Waffenkraft bleiben erhalten, auch wenn man ein Leben verliert. Das hilft. Man lernt mit der Zeit auch die drei Extrawaffen gezielt einzusetzen. Bei dem Chaos auf dem Screen kommt man ohne diese Hilfen auch nicht sehr weit.
Da ist ein Geschwindigkeitsboost, der Monster beim durchboosten zerstört und sich über die Zeit von selber wieder auflädt. Der Boost ist besonders gut um Kanonenreihen am unteren oder oberen Bildschirmrand auszuschalten und schnell zum Menschen zu gelangen.
Dann gibt es den Overdrive, eine gigantische Beamwaffe, mit der man gemütlich in slow-motion den Bildschirm leer fegen kann. Der Overdrive hilft besonders die Endbosse schnell zu erledigen. Der Overdrive wird durch einsammeln grüner Punkte aufgeladen. Die grünen Punkte werden von zerstörten Monstern zurückgelassen.
Letztlich gibt es noch die Smartbombs, die einfach alles im Level zerstören. Smartbombs helfen, wenn man komplett umzingelt ist. Die Smartbombs sind aber extrem rar. Man erhält ein paar am Anfang des Spieles und bekommt manchmal neue durch Rettung eines Menschen. Noch nie habe ich ein Spiel gespielt in dem die Anwendung von Smartbombs und anderen Extras so wichtig war und so gut in den Spielfluss integriert wurde.
Während des Spieles ist es erforderlich auf die Soundeffekte zu hören. Sie gestalten nicht nur ein grossartiges Feuerwerk von Explosionen, sondern geben auch nützliche Hinweise. Zum Beispiel gibt eine Stimme einen Hinweis “Keepers detected” wenn eine grüne Formation im Anmarsch ist, die bei Zerstörung einen Menschen freilässt. Ein anderer Hinweis ist das gesprochene “Human in Danger,” welches klarmacht, das man jetzt schnell zu dem Menschen boosten sollte bevor dieser umgebracht wird.
Das Spiel erscheint anfangs unübersichtlich und konfus, weil es kein Tutorial gibt. Aber wenn man die Regeln erstmal raushat, dann ist es mit Übung zu meistern. Es ist schwer aber immer fair. Mit einem Heidenspass schieße ich nun ganze Hundertschaften von Gegnern gezielt ab, um mich dann durch eine kleine Ecke in einer Formation zu zwängen um von hinten bei einer neuen Formation noch mehr Schaden anzurichten. Es ist einfach unglaublich befriedigend, kurzweilig, und perfekt in Szene gesetzt. Das Farbschema wurde auch sehr gut gewählt, so dass man selbst bei riesigen Explosionen und bildschirmfüllenden Spezialeffekten die Schüsse der Gegner immer gut erkennen kann.
Die Macher von Stardust haben hier offensichtlich eine Unmenge an Arbeit und Zeit in Playtesting und Feinschliff gesteckt. Die Handhabung des Raumschiffes, die Steuerung, alles ist wirklich extrem präzise und befriedigend und geht locker von der Hand. Hauptsache ist aber, das das Spiel auch nach hundert Versuchen immer noch einen riesigen Spass macht. Es wird einfach nicht langweilig ganz im Gegensatz zu Stardust.
Man merkt bei einigen Endgegnerdesigns schon, daß hier die Stardust Truppe am Werk war. Aber sie haben sich diesmal selbst übertroffen und ein Spiel geliefert, welches einfach nicht langweilig wird, obwohl es nur fünf Level hat. Prädikat Besonders Empfehlenswert
Bis zum nächsten Mal,
Euer rsn8887