Prince Of Persia – Revelations (PSP) ist eine Umsetzung von Warrior Within mit einigen zusätzlichen Räumen.
Ich kann das Spiel leider nur den hartgesottensten POP Fans empfehlen, hauptsächlich aufgrund des hohen Frustfaktors. Das Spiel hat gleich zu Anfang einige richtig schwierige, langatmige und frustrierende Kampf- und Klettersequenzen, die ich bestimmt zehnmal probieren musste, bis ich weiterkam. Dazu hat man das Gefühl, immer wieder durch die gleichen Gänge zu rennen und die gleichen Gegner tausendmal zu bekämpfen. Hat das denn niemand geplaytested?
Das Leveldesign und die Gegnerplazierung wirken fast wie in einer Vorabversion, oder als hätte das jemand mit dem Würfel per Zufall ausgewürfelt. Man rennt wirklich dreimal hin- und her immer wieder in die gleichen Räume mit gleichen Monstern – Backtracking ohne Ende. Es gibt dazu nur sehr wenige Savepunkte. Man bekommt auch nur sehr wenig Sand, mit dem man die Zeit zurückspulen kann. Dadurch muss man vieles wiederholt probieren und immer wieder durch die gleichen Fallen und Gänge laufen. Das nervt!
Die Grafik ist für PSP Verhältnisse sehr gut, und wird im Laufe des Spieles immer besser. Was mich besonders begeistert sind die Nebel-, Licht-, Bloom- und Partikeleffekte, die die Entwickler schön von der PS2 Version herübergerettet haben. Die Charaktere sind allerdings um einiges detailarmer und eckiger als auf der PS2. Das stört mich nicht so sehr.
Die Sprachausgabe beim Kämpfen und die Soundeffekte sind richtig schlecht. Der Prinz schreit gleich zu Anfang “You Bitch,” und bekämpft Frauen im Bikini (!) die sowas sagen wie “There’s so much pleasure in pain,” oder “Did nobody tell you not to hurt a woman?” Wirklich die dümmsten sexistischen Sprüche und das die ganze Zeit, weil man immer wieder gegen die gleichen Frauen kämpft. Also wer das geschrieben hat, der gehört wirklich entlassen. Auch der Prinz grunzt nervig vor sich hin wie ein Wildschwein und schreit Platitüden.
Die Musik gefällt mir dagegen sehr gut. Das ist Hardrock mit einigen persischen Einflüssen. Aber auch hier wiederholt sich ständig die gleiche Melodie.
Trotz allem Negativen bleibe ich bei der Stange. Was mir gefällt sind nämlich die Klettersequenzen. Die sind endlich einmal richtig herausfordernd, mit vielen Fallen und falschen Abzweigungen. Was mich bei Sands Of Time, Assassin’s Creed und Tomb Raider immer gestört hat, war das viel zu einfache Klettern. Man stürzte eigentlich nie in den Tod und bei Spielen wie Assassin’s Creed oder Infamous lief man praktisch einfach die Wände hoch. Das ist hier ganz anders, jeder Sprung, jeder Move will genau geplant und exakt ausgeführt sein, sonst ist man hopps.
Die Kämpfe finde ich dagegen (wie auch schon bei Sands of Time) nur nervig. Die Kampfmoves fühlen sich schwammig und langsam an, und man schlägt immerzu daneben. Die Kampfsteuerung ist gar nicht intuitiv. Auch die Kamerasteuerung ist ziemlich umständlich auf der PSP, aber man gewöhnt sich dran.
Der Charakter des Prinzen ist in diesem Spiel ein Arschloch und passt gar nicht zu dem Prinz von Sands of Time, der nur Gutes im Sinn hatte. Wenn neue Charaktere auftauchen, dann wird bei Frauen erstmal gross der Hintern gezeigt, oder die Kamera zoomt ganz langsam über die Polygonbrüste. Ich könnte schreien! Was sind das für Designer bei Ubisoft die sich so etwas klischeehaftes ausdenken? Sind das alle pre-pubertäre, unreife Männer mit null Geschmack? Genau das wirft Videospiele in den Verruf, und ich muss mich dann immer schämen wenn meine Frau mal über meine Schulter guckt, was ich denn da spiele. Ist es das was man an der Uni oder Fachhochschule lernt, wenn man Gamedesign oder Grafikdesign studiert? Immer die gleichen Klischees werden abgehakt.
Bis zum nächsten Mal,
Euer rsn8887