Ich habe an einem Wochenende Mitte August 2015 ca. 6 Std. die alte Originalversion von Outcast (PC) gezockt.
Ich besitze das Spiel schon seit 1999, und habe es immer mal wieder kurz angespielt. Damals lief das auf meinem Windows 95 PC mit höchsten Details und höchster Auflösung nur als Diashow. Nun läuft es auf meinem Desktop superflüssig in 60 fps!
Ich habe es mir nochmal auf GOG gekauft, und von dort nur die Originalversion runtergeladen. Ich wollte die ursprüngliche Erfahrung und nicht diesen neuen HD Patch wo alles etwas anders aussieht, zum Teil Sachen neu gezeichnet wurden, und die Tiefenschärfe verändert wurde. So läuft nun bei mir das Original in der maximal auswählbaren 512*384 Auflösung.
Das Spiel entpuppt sich nach einigen Stunden als ein waschechtes Open World Spiel. Aber ich mag Open World Spiele eigentlich gar nicht. Am Anfang ist es noch sehr auf Schienen, aber nach ein paar Stunden öffnen sich Pfade zu den anderen Welten, und man hat viel Freiheit. Man bekommt dann tausende Missionen von verschiedenen Einwohnern. Die arbeitet man dann eine nach der anderen ab. Das wird schon sehr langweilig auf die Dauer, weil man eigentlich das ganze Spiel lang rumrennt und irgendwelche Personen sucht. Nachdem ich relativ früh ein Reittier bekam, ging alles etwas schneller. Man kann übrigens beim Reiten auch schiessen! Überhaupt war das Spiel seiner Zeit bestimmt 5 Jahre voraus.
Was mich bis jetzt noch bei der Stange hält ist nicht gerade das Gameplay, aber vor allem diese sehr einzigartige belgo-frankische Comicbuch Atmosphäre, die geniale Grafik, Soundeffekte und Musik. Die Musik ist wirklich der Hammer, ein Sinfonieorchester mit Chören und allem Drum und Dran.
Das Weltendesign ist wirklich toll, bunt und abwechslungsreich. So müssen Fantasy Landschaften sein! Einige langweilige Welten sind aber auch darunter, wie z.B. die Stadtwelt. In der Stadt spielt sich das Spiel fast wie eine sehr frühe Version von Assassin’s Creed. Ob die Assassin’s Creed Entwickler wohl auch Outcast Spieler waren?
Das Spiel ist ausserdem voll mit vielen lustige Anspielungen. In der Stadt spielt ein Trompetenspieler manchmal eine sehr sehr schräge Version des Star Wars Tatooine Themes. Einmal muss man einem Heiler “Magwa” geben, und fragt ihn im Dialog ob er davon abhängig ist, was er dann vehement bestreitet. Magwa <-> Marihuana? Die Dialoge sind alles in allem sehr locker und mit Sinn für Humor geschrieben, aber auch größtenteils langweilig. Ich will inzwischen nicht mehr alles lesen und nur die nächste Mission bekommen. Dazu kommt, das man wirklich jeden zu jedem Thema befragen kann, und oft auch muss.
Alles in allem ist Outcast schon ein technischer und künstlerischer Meilenstein, aber es ist halt im Kern leider doch ein Open World Spiel. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es zu Ende spielen werde.
Bis zum nächsten Mal,
Euer rsn8887