Ich habe Uncharted 4 (PS4 Pro) durchgespielt. Damit habe ich nun Uncharted 1, 2, 3, 4, und den Vita Teil, Golden Abyss, alle durchgespielt. Uncharted 4 ist bei Weitem das umfangreichste Spiel der Serie. Ich habe 18 Stunden gebraucht. Es gefällt mir auch von allen Teilen am Besten. Es wurde so viel verbessert.
Grafik: Die Details in der Grafik sind unglaublich. Man sieht praktisch die einzelnen Nägel an den Wänden, mit denen Bilder aufgehängt sind. Man kann Gegenstände in die Hand nehmen und herumdrehen, und dabei flattert Papier. Wenn man ein Foto betrachtet, dann biegt es sich realistisch. Jedes Detail ist liebevoll und künstlerisch in Szene gesetzt. Die Animationen sind ausserirdisch gut. Nathan schiebt mit den Händen Blätter von Bäumen aus dem Weg und lehnt sich realistisch an Wände an. Die Übergänge zwischen Animationen sind flüssig wie noch nie zuvor. Die Lichteffekte sind auch unglaublich: Brechung an gläsernen Oberflächen und Wasser wird physikalisch simuliert und Lichtstrahlen fallen atmosphärisch durch die Baumwipfel.
Story: Kurz, es hat die beste Story und die besten Charakterdialoge, die Uncharted je hatte. Es ist immer noch nicht sonderlich tiefgründig, aber weniger “Bro/Fratboy”-Style als die anderen Teile.
Walking Simulator: Zu meiner Überraschung gibt es nun relativ viele und auch lange Walking Simulator-Szenen in dem Spiel, wo man einfach herumlatscht und Gegenstände betrachtet. Mit den Gegenständen und einigen Dialogen wird in diesen Szenen eine Geschichte wie bei “Gone Home” erzählt. Dabei bewegt man sich dank der Uncharted Grafik durch den wahrscheinlich grafisch besten Walking Simulator, der jemals programmiert wurde. Ich mochte diese Szenen richtig gerne. Sie geben einem Zeit, um sich die Grafik genauer anzusehen und sich mit den Charakteren anzufreunden. Ausserdem wird eine schöne, interessante Geschichte erzählt, mit gut geschriebenen Dialogen.
Bantering: Das Gelaber während des Spiels ist nun konstant. Nathan kommentiert jede, aber wirklich jede, Spieleraktion oder Nicht-Aktion mit Sprüchen. Auch die Begleitpersonen geben ständig ihren Senf zum Besten. Glücklicherweise sind die Sprüche immer witzig und machen das Spielen zu einem Genuss. Man will einfach wissen, welchen Spruch Scully im Jeep als nächstes macht, wenn man den Jeep schon wieder gegen die Wand fährt.
Klettern: Das Klettern wurde vom Gameplay her extrem verbessert. Man kann jetzt nämlich Nathans ausgestreckten Arm präzise analog steuern. Und wenn man so Nathans Hand über einen Klettergriff bewegt, dann greift Nathan automatisch zu und klettert weiter. Dadurch fühlt es sich an, als würde man selber klettern, anstatt zwischen Positionen hin und her zu hüpfen. Es gibt nun viele Kletterwege, nicht mehr nur einen. Die Wege sind weniger offensichtlich als früher. Man muss manchmal richtig suchen, bis man einen geeigneten Kletterweg findet. Später bekommt man sogar ein Werkzeug, welches das Klettern noch interessanter macht.
Schiessen: Die Feuergefechte sind nicht mehr so nervig und sind nun auch abwechslungsreicher als in den alten Teilen. Wenn man beim Schleichen erkannt wird, dann erscheinen nicht mehr hunderte von Gegnern aus dem Nichts. Man kann nun alle Gegner bis auf einen durch Schleichen töten, und wenn einen der letzte dann entdeckt, dann ist wirklich nur der eine Kerl übrig. Die Deckung ist viel besser gelöst: man bleibt nicht mehr so oft in der Deckung kleben wie früher. Alle Barrikaden, die man findet, werden von Gegnern schnell zerbröselt. Dadurch bleibt man ständig in Bewegung. Oft sind Gegner über oder unter einem, und es gibt viele unterschiedliche Wege durch die Kampfszenen.
Rätsel: Die Rätsel sind grandios und episch. Nathans Notizbuch kommt oft zum Einsatz. Man kann frei darin blättern, und muss manchmal Papierstücke im Notizbuch hin- und herschieben. Man hat mehr Freiheit und muss mehr nachdenken als jemals zuvor bei Uncharted.
Autofahren: In diesem Spiel steuert man des öfteren einen Jeep durch Matsch und Wasser. Und Herrgott! Das ist der physikalisch realistischste Jeep, den ich je in einem Computerspiel gesteuert habe. Man rutscht durch den Matsch, bis man auf Steine trifft und wieder Reibung gewinnt. Dann geht es mit dem Allradantrieb wieder bergauf. Man muss oft die Winde benutzen, um den Jeep physikalisch korrekt an einem Baumstamm hochzuziehen. Im Wasser wird man von Strömungen gepackt. Das ist wirklich unglaublich realistisch. Es macht daher richtig Spass, mit diesem Jeep einen Weg durch den Matsch zu finden!
Fazit: Ich bin begeistert! Prädikat Besonders Empfehlenswert!!!!
Bis zum nächsten Mal,
Euer rsn8887